Zum Thema Werbetext gibt es nicht umsonst einige Bücher, von denen viele ihre Berechtigung haben. Hier gehe ich relativ oberflächlich auf die beiden häufigsten Werkzeuge "Überschrift" und "Fließtext" ein. Damit kann man einiges, vermutlich sogar 80% abdecken - das sollte für Deinen Anfang reichen.
Bei Zeitschrift und Zeitung nehmen wir uns in der Regel Zeit und lesen die Wörter Silbe für Silbe von links nach rechts. Online wird aber häufig nach Informationen gesucht - daher nehmen wir uns weniger Zeit und “scannen” die Artikel von oben nach unten. Die Wörter sind hier eher als Bilder zu sehen. Wenn man das begriffen hat, fällt es leichter, sich beim Texten auf das Wesentliche zu konzentrieren und die Texte knapp zu halten, um den Nutzer nicht unnötig aufzuhalten.
Klar, es gibt einige Geschäfts-Modelle, bei denen es erwünscht ist, dass der Nutzer länger auf unserer Seite verweilt. Zum Beispiel, um möglichst viele Seiten anzuklicken und dadurch möglichst viele Werbe-Anzeigen zu sehen. Bei Produkten und Dienstleistungen ist es aber ratsam, dem Nutzer schnell die Infos, bzw. das gesuchte Produkt zu liefern, statt in unnötig auf die Folter zu spannen. Gerade bei Google Adwords und Facebook-Anzeigen ist das unverzichtbar.
Nur der Nutzen ist von Nutzen
Im Vordergrund sollte zwingend der (emotionale) Nutzen stehen. Wenn Du erzählst, das Dein Produkt oder Deine Dienstleistung super ist, interessiert das niemanden. Was hat der Nutzer ganz konkret davon? Und welche Emotion weckt dieser konkrete Nutzen bei ihm?
Headline | Slogan | Claim
Werbetext-Beispiel mit einer Filterkaffee-Maschine (8 Tassen Fassungs-Volumen)
(Faktisch ist es eine Maschine):
“Schwarze Filterkaffee-Maschine für 8 Tassen”
(Der Nutzen ist Kaffee):
“Frischer Kaffee in bester Qualität”
(Der emotionale Nutzen ist die Genuss-Pause):
“Kaffee-Liebhaber genießen ihre Auszeit”
Methoden für mögliche Werbetext-Ansätze
Hier ein paar nette Spielereien, die helfen können, den (emotionalen) Nutzen auf verschiedene Wege in die Welt zu tragen. Die Liste an Methoden ist nicht vollständig. Darum geht es hier auch nicht - 80% sollten reichen, um die richtigen Worte zu finden.
Eher vermeiden:
Fließtext | Artikel | Body-Copy
Grundsätzlich würde ich hier einfach schnell runterschreiben, was mir in den Sinn kommt. Dann ordnen, kürzen und verfeinern. Und wenn genug Zeit ist, eine Nacht ruhen lassen und am nächsten Tag laut vorlesen. Wenn nötig ändern, sonst über das geschaffene Werk freuen - ganz wichtiger Punkt. Also:
AIDA-Modell beim Werbetext
Eine weitere mögliche Strategie um Deinem Text eine Struktur zu geben, ist das “AIDA-Modell”. Aufbauen in der Reihenfolge Attention (Aufmerksamkeit), Interest (Interesse), Desire (Verlangen), Action (Handlungs-Aufforderung). Das ist relativ simpel und ziemlich schnell verinnerlicht, wenn Du es ein paar Mal angewendet hast.
Hier am Beispiel eines Produkt-Text mit der Filterkaffee-Maschine von oben:
(Überschrift):
“Kaffee-Liebhaber genießen die Auszeit”
(Text):
Das haben Sie sich verdient! Einfach die Seele baumeln lassen und klassisch gefilterten Kaffee genießen. Und wenn die Pause einmal länger dauern darf, haben Sie mit 8 Tassen ganz entspannt genügend Kaffee für Freunde und Familie bereitstehen. Reizende Auszeit - wann immer Sie möchten.
(Button):
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